Ein Abstecher in die Böhmische Schweiz

Holzhütte auf dem Mariina Skala

Ein Abstecher in die Böhmische Schweiz

Panská skála in Prácheň
Panská skála in Prácheň

Für ein Wochenende waren Ronny von Haggard Photography I bewegungsunschaerfe.de und ich in der Böhmischen Schweiz. Zusammen waren wir schon viele male in der Sächsischen Schweiz und gaben dort schon eine Vielzahl an Landschaftsfotografie Workshops. Oft hörten wir dort von interessanten Fotospots die sich nur wenige Kilometer weiter in der Böhmischen Schweiz befinden sollten. Auch interessant für uns war der Fakt, das die Böhmische Schweiz etwas urige sein sollte. Auf den letzten beiden Trips in die Sächsische Schweiz hatten wir das Problem, das wir durch Staus auf der Autobahn und Straßensperren erst nach 20 Uhr dort ankamen und Probleme hatten noch etwas zu Essen zu finden. Wir klapperten auf den Hinfahrten zum Panoramahotel an die 5 Hotels und Restaurants ab aber überall bekamen wir die gleiche Antwort, „20 Uhr ist Küchenschluß!“. Erst im Panoramahotel Lilienstein bekamen wir etwas zu Essen. In der Saison und in diesem sehr touristisch

erschlossenem Gebiet war uns das sehr unverständlich. Egal, diesmal sollte es weiter gehen und wir waren sehr gespannt. Und natürlich mußte es wieder so kommen. Die Autobahn Richtung Dresden war komplett gesperrt und aus unserer drei stündigen Autobahnfahrt mit einem kleinen und kurzem Anteil an Landstraße wurde eine fünf stündige Überlandfahrt über die kleinsten Dörfer. Wir kamen also wieder weit nach 20 Uhr hungrig an unserem sehr ruhig gelegenem Hotel in Hřensko an. Bis zum Sonnenuntergang hatten wir nicht mehr allzu fiel Zeit und Ronny und ich gingen schon davon aus das wir mit knurrendem Magen zum ersten Spot fahren müssen. Um so mehr erstaunt waren wir, als und die sehr nette Dame vom Empfang mehrere Möglichkeiten erklärte wo wir noch Essen bekommen können. Nach unseren letzten Erfahrungen in der Sächsischen Schweiz konnten wir das nicht so richtig glauben aber wir entschieden uns für ein Lokal und waren kurze

Zeit später satt und wie. Die Böhmische Haxe hätte meiner Meinung nach zwar noch etwas Farbe gebrauchen können, aber ich habe im Elbsandsteingebirge nach 20 Uhr  nur im Panoramahotel am Lilienstein warmes Essen bekommen. Nun konnten wir uns wieder voll auf die landschaftlichen Motive konzentrieren. Als ersten Sport hatten wir uns zum Sonnenuntergang den Panská skála in Prácheň herausgesucht. Diesen hatten hatten wir auf einem Kalender gesehen und ab diesem Zeitpunkt stand er auf unserer Liste. Da wir noch nicht dort waren wußten wir nicht genau wie lange wir dorthin fahren werden und wie lange wir noch laufen müssen. Im groben hatten wir uns den Weg im Hotel noch einmal

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Panská skála in Prácheň

beschreiben lassen und genau bei diesem Gespräch haben wir einen weiteren sehr interessanten Spot auf der Theke im Hotel gesehen. Eine kleine Holzhütte auf einem sehr spitzen Berg mit einem irren Ausblick. Das Motiv war gemerkt aber wir konnten nicht länger fragen, da wir sonst den Sonnenuntergang verpaßt hätten. Das können wir Morgen klären. Rein in das Auto und mit böhmischer Lichtgeschwindigkeit ging es zum Spot. Normaler Weise lassen wir uns immer mehr Zeit und sind mehr als eine Stunde vor Sonnenaufgang- oder Untergang am Spot aber diesmal ging es nicht anders. Wir waren satt und das war auch wichtig. Der Weg zum Panská skála oder auch auf Deutsch Herrenhausfelsen war sehr Kurvenreich und so schaute ich immer in Voraus in die Kurve um den Gegenverkehr rechtzeitig zu erkennen und genau dabei habe ich die kleine Holzhütte auf dem Spitzen Berg gesehen. Damit war auch unser zweiter Spot für den nächsten Tag sicher aber dazu später mehr. Auch den Herrenhausfelsen habe ich nur flüchtige beim Durchfahren von Kamenický Šenov im Augenwinkel gesehen. Wir hätten nie gedacht das siech dieser Felsen hier an diesem Ort umgeben von einer kleinen tschechischen Stadt befindet. Egal, es gab sogar einen Parkplatz direkt davor. Beim Auffahren an der Schranke stellten wir fest, das man nur mit Kronen bezahlen kann und wir diese natürlich nicht dabei hatten. Als ein Stück zurück und das Auto neben der Straße geparkt.Vom Parkplatz läuft man keine Minute und man steht direkt vor dem Herrenhausfelsen. Auf Grund der nicht allzu großen Erscheinung des Felsens hat man nicht allzu viele Möglichkeiten. Da der Himmel zum Sonnenuntergang nicht wie erhofft erstrahlte entschieden wir uns zum Sonnenaufgang noch einmal herzukommen. Das hieß zurück zum Hotel drei Stunden schlafen und wieder ab zum Felsen. Und genau das haben wir auch getan und deshalb stiegen wir nach dem wir gefrühstückt hatten etwas müde in die Edmundsklamm. Dort kann man auf dem sehr kleinen Fluß Kamnitz eine Floßfahrt machen. Die Tickets dafür bekommt man an einer sehr kleinen Hütte direkt am Fluß. Und genau diese Hütte war unser zweiter herausgesuchter Spot. Wir saßen also auf einem Stein, hatten unser Stative und Kameras aufgebaut aber das Licht war einfach schrecklich. Wir entschlossen uns wieder zum Hotel zu laufen, etwas zu schlafen und später am Nachmittag

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Edmundsklamm am Fluß Kamnitz
Edmundsklamm am Fluß Kamnitz

noch einmal zurückzukommen. Und wir hatten ein Riesen Glück, wir saßen wieder auf dem Felsen und warteten bereits seit einer Stunde auf das richtige Licht, als sich für ein paar Minuten eine vereinzelte große Wolke vor die Sonne schob und wir unsere Aufnahme machen konnten. Glücklich und sehr zufrieden stiegen wir wieder zum Hotel auf und machten Pläne für den Spot am Abend. Da wollten wir ja zu dieser Holzhütte auf dem steilen Berg. Wir tauschten die Akkus, aßen Abendbrot und machten uns auf zum Martina skála. Da wir auch hier nicht genau wußten wie lange wir brauchen werden, hatten wir uns rechtzeitig auf dem Weg gemacht und waren glatte zwei Stunden vor Sonnenuntergang auf dem Gipfel an der Holzhütte. Wir nutzen die Zeit, dösten ein wenig und erholten uns von dem sehr steilen und anstrengenden Aufstieg. Er ist zwar fast komplett mit Stufen versehen aber irgendwie sind die Stufenabstände sehr groß und steil und man ist nach wenigen alle und hofft das man gleich oben ist. Aber nach jeder Kurve kommen weitere Stufen  und so wird es mit der Zeit eine Kopfsache. Wir hatten also rechtzeitig unseren Spot gefunden und schauten in die Landschaft

Von Unten hörten wir  weitere Menschen kommen und mit der Zeit füllte sich die Holzhütte die kleine Plattform mit verliebten Pärchen die dort übernachten wollen, weiteren Fotografen, Wanderern, Dronenpiloten und ganz normalen Besuchern. Wir hatten unseren Spot zum Glück ausserhalb auf einem kleinen Felsvorsprung. Genau zum schönsten Zeitpunkt als die Sonne unterging, schwirrten drei Dronen über unseren Köpfen und durch das Tal. Wir genossen die Aussicht, machten unsere Bilder aber wir wollten auch unbedingt schnell diesen Ort mit all diesen Leuten verlassen.

 

Sonnenuntergang am Mariina Skala
Sonnenuntergang am Mariina Skala
Holzhütte auf dem Mariina Skala
Holzhütte auf dem Mariina Skala
Sonnenuntergang am Mariina Skala
Sonnenuntergang am Mariina Skala

Den Sonntag nutzen wir zum Ausschlafen und so fuhren wir nach dem Frühstück satt und zufrieden in den nächsten Stau auf der Heimfahrt. Sehr überrascht von der Böhmischen Schweiz kann ich diese wunderschöne Landschaft mit den sehr netten Menschen nur empfehlen. Ich war bestimmt nicht das letzte mal in diesem Jahr dort.